Asiatisch

                                         Erst kein Glück und dann auch noch Pech

Nordkorea ist ein rätselhaftes Land. Viel ist nicht bekannt über den letzten rein kommunistischen Staat unserer Erde. Laut unserem Kumpel George W. gehört er zur Achse des Bösen, weil es von einen durchgeknallten Diktator regiert wird, der eine Zeit lang dauernd irgend etwas von Atomwaffen murmelte.
Wie so oft bei uns nahezu unbekannten Ländern muss uns der Sport helfen, diesem Land ein Gesicht zu geben. Die nordkoreanische U20-Auswahl tat das bei der Fussball-WM in Kanada auf hervorragende Art und Weise.  Die jungen Asiaten rannten, kämpften und kombinierten, das es eine Freude war zuzusehen. Die zweite Halbzeit gegen die schnöseligen Argentinier gehörte zu den mitreissendsten die ich in den letzten Monaten gesehen habe. Diese 45 Minuten liessen mich gestern gegen Mitternacht mehrmals aus meiner senkrechten Bett-Liegeposition hervorschnellen, als ich zufällig auf die Wiederholung des Spiels auf Eurosport stiess.
Nordkorea musste einen 0:1-Halbzeitrückstand aufholen um sich für das Achtelfinale zu qualifizieren. Die tapferen Söhne des Diktators starteten dann auch eine Angriffswelle nach der anderen auf das argentinische Tor. Was schön anzusehen war, endete jedoch wie so oft bei spielerisch starken asiatischen und afrikanischen Mannschaften: Sie trafen das Tor nicht. Als dann in der 93. Minute auch die 4. Hundertprozentige vergeben wurde, war klar, dass das wieder nix wurde. Trotzdem beeindruckten mich die mannschaftliche Geschlossenheit, die Handlungsschnelligkeit selbst unter Bedrängnis und ein fast perfekter One-Touch-Fußball. Ich lege mich fest, diese Nordkoreaner sehen wir bei den nächsten Senioren-Weltmeisterschaften wieder. 
Von der tiefen, zumindest fussballerischen, Verbundenheit der beiden koreanischen Länder konnte man sich etwas später ein Bild machen: Die Südkoreaner schieden auf ähnlich tragische Weise gegen Polen aus.
 

Ein Kommentar

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Eine Antwort zu “Asiatisch

  1. GOTT

    Komisch, dass die Nordkoreaner immer in der 2. Halbzeit aufdrehen, dass fanden schon die Spielbeobachter bei der WM 1966, als man unterstellte, dass der nordkoranische Trainer in der Halbzeit die ganze Mannschaft ausgewechselt hat und dies nur funktionierte, weil sie sich alle so ähnlich sahen:-) [Kein Scherz, man glaubte das Wirklich]
    Aber abgesehen davon ist Nordkorea wohl gerade im Juniorenbereich auf dem Vormarsch, denn wenn ich mich nicht täusche, sind sie U-18 Juniorinnen-Weltmeister?
    Da sieht man mal wieder was man als EINHEIT erreichen kann!

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